WOB Klassik 2022

Man merkt langsam, dass es auf den Herbst zugeht. So stehe ich am Sonntag um kurz nach 8:00 Uhr mit dem Golf Schlüssel in der Hand vor dem Haus. Im Nebel. Nachdem es am Tag zuvor das erste Mal seit Wochen nennenswerten Regen gab, so begrüßt mich heute das Wasser in deutlich feinerer Tropfenform in der Luft wabernd. Der Traum aller Autofahrer, bleibt das Auto so doch auf keinen Fall sauber ;)

Es hilft nichts, rein ins Auto und den Schlüssel drehen. Ein wenig widerwillig erwacht der Rentner aus seinen hochoktanigen Träumen. Mit 35 Jahren bleibt man sonntags gerne mal länger liegen. Heute breche ich alleine auf, Dave bereitet sich auf seinen Urlaub vor und so unterbricht keine Einzeldrossel das sonore Brummen des Laders :) Treffpunkt ist eine Tankstelle irgendwo an der A3, das Navi prophezeit etwa eine Stunde Fahrtzeit. Die Autobahn ist immer wieder in dichten Nebel gehüllt und die Fahrzeuge mit einfachem Tagfahrlicht spielen ein gefährliches Spiel bei diesem Wetter. Komplett unbeleuchtet hinten.

Ich war anscheinend nicht so gemütlich unterwegs, wie gedacht. Kurz nach 9:00 Uhr rolle ich auf den Parkplatz der Tankstelle, weit und breit keine anderer 2er zu sehen. Die Gelegenheit für ein zweites Frühstück, es gibt frischen Kaffee und halbwegs frische Croissants. Das bedeutet gefährlich heiße Pappbecher und Blätterteigkrümmel überall. Kurz nachdem ich den Kaffeebecher entsorgt hatte, rollte ein hübscher Fire & Ice an eine der Zapfsäulen. Ein Zeichen, dass ich an der richtigen Tankstelle war. Noch während sich der Tank mit dem flüssigen Gold füllte, kamen zwei weitere 2er an die Tankstelle.

Tag der exklusiven Sondermodelle, ein Rallye Golf und ein Edition One gesellten sich da zu uns. Die Wartezeit auf beiden verbleibenden Teilnehmer vertreiben wir uns mit Benzingesprächen. Irgendwann hört man etwas, das wie ein kleiner Traktor klingt und ein wenig später sieht man einen Bus ins Blickfeld fahren, davor ein T3. Nun sind wir komplett, inklusive dem Sponsor der heutigen Fotos, Mr. Tiefenrausch himself. Wie immer gilt dir mein Dank dafür. Jetzt geht es weiter Richtung Stöffelpark, der Bus vorneweg. Zum einen sieht man den gut, zum anderen ist er nicht schnell genug um den Rest der Kolonne abhängen zu können ;)

Ein paar Dörfer vor unserem Ziel legen wir noch einen kurzen Zwischenstopp ein, um eine weitere Dame einzusammeln. Mit dann sieben Fahrzeugen nehmen wir die letzten paar Kilometer in Angriff. Ich hatte mich schon auf ein Stop-and-go am Berg wegen Stau an der Zufahrt eingestellt, wie ich das von den anderen Treffen hier gewohnt bin. Aber nichts, wir sind direkt bis zur Einlasskontrolle durchgefahren. Die Kupplung dankt. Zwei Dinge sind auf dem Platz direkt aufgefallen. Zum einen sehr viele luftgekühlte Fahrzeuge, zum anderen scheint wild parken im Oldtimerbereich noch nicht angekommen zu sein. Alles brav in mehreren Reihen geparkt, was verständlich wäre, wenn der Platz nicht gereicht hätte, aber es war vergleichsweise leer. Der gesamte Weg runter zum See und alles rund um den See war leer. Also kein Grund für diese Sparsamkeit.

Wir sind zuerst nach hinten durch und haben uns vor die Gebäude gestellt. Dort wurde vor einigen Jahren das Titelbild unserer Facebookseite gemacht. Wer das gemacht, muss ich ja nicht erwähnen ;) Sodann ging es auf zur ersten Runde über das Gelände. Nach nur ein paar Metern hat man die ersten bekannten Gesichter erblickt. Kaum ein Treffen, bei dem man nicht über eine rote Erdbeere in ein nicht minder rotes Cabrio stolpert. Generell muss ich sagen, die 60er und 70er machen so ein Treffen farblich auf jeden Fall deutlich bunter. Moderne Autos leben in einem Farbspektrum zwischen weiß und schwarz, garniert mit ein wenig silber.

Bei eben dieser ersten Runde haben wir die Leere im unteren Teil des Parks bemerkt und beschlossen umzuparken. Aus dem anfänglichen Plan den Platz da unten wild parkend auszunutzen, wurden dann doch vier Autos in einer Reihe und zwei Rallyes mitten dem auf dem Platz :D Grund genug für einen Teilnehmer sich dicht danebenzustellen, die verbleibenden 2000m² ignorierend. Das müssen wir nochmal üben. Für Musik und das leibliche Wohl war auch gesorgt, die Burger sahen auf jeden Fall gut aus, ob sie es auch waren, kann ich nicht sagen. Mir hat mein Tankstellenfrühstück noch gereicht.

Um nochmal auf den Herbst zurückzukommen, die Sonne hat sich durch den Nebel gekämpft und ihr Bestes gegeben. Einen ordentlichen Sonnenbrand für mich inklusive. Nach der Pokalverleihung gegen 16:00 Uhr hat sich der Platz zügig geleert, die Stunde der Fotografen. Drölf mal umparken für das perfekte Foto. Apropos Pokale und Fotografen, der lecker Rallye Golf im Martini Design hat einen Pokal bekommen und dürfte in einer der kommenden WOB Ausgaben zu sehen sein. Gratulation! :) Ich durfte eine Runde im Käfer über den Platz drehen, sau bequem die Sessel da drin.

Alles in allem war ein hervorragender Tag mit einem Haufen netter Menschen, bestem Wetter und schönen Autos. Genauso wie das sein soll, kein Stress, kein Neid, keine Missgunst, keine Polizeikontrolle. Das sollten wir wiederholen, möglicherweise schon am nächsten Samstag, wenn das Wetter hält ;)